Teilhabe barrierefrei
gestalten mit vitero Case Study: vitero im Einsatz bei der ZNS Akademie

Jedes Jahr erleiden 270.000 Menschen eine unfallbedingte Schädelhirnverletzung. Die Hälfte von ihnen ist jünger als 25 Jahre. Die ZNS-Hannelore Kohl Stiftung unterbreitet hirnverletzten Menschen und deren Angehörigen Hilfsangebote durch Beratung, Information und Nachsorge. Mit der Gründung der ZNS Akademie im Jahr 2017 wird das Hilfeangebot erweitert: Die Akademie bietet Schulung und Weiterbildung von Betroffenen, Angehörigen und Beschäftigten in Therapie und Pflege. Schädelhirnverletzte Menschen erhalten Zugang zu einem Lernangebot entsprechend ihrer Möglichkeiten, um ihr Leben weitgehend selbstbestimmt zu gestalten. Mit vitero kommt nun ein weiteres Angebot dazu: sich barrierefrei online mit anderen auszutauschen.

Dank der virtuellen Beratung finden Betroffene
schnell wieder zurück ins Leben.

Eine ganz besondere Zielgruppe

Videokonferenzen gehören zum beruflichen Alltag: einwählen, diskutieren, fertig. Für Menschen mit Schädelhirnverletzungen stellen sie jedoch eine enorme Herausforderung dar. Nach ihrem Unfall haben sie oft motorische und/oder kognitive Einschränkungen oder Schwierigkeiten beim Sehen. Auch die sozialen Hintergründe, Bildungsstandards und Erfahrungen sind zu berücksichtigen. „Die Gruppe ist so heterogen, dass es herausfordernd ist, allen Beteiligten gerecht zu werden“, erklärt Akademieleiterin Nicole Lattes Zuñiga.

Äußere Einflüsse als zusätzliche Hürde

Die Corona-Pandemie hat die Isolation von Betroffenen und Angehörigen weiter verstärkt. Präsenzseminare konnten nicht mehr stattfinden, die Einsamkeit und Überforderung aller Beteiligten nahm zu, und der persönliche Austausch fiel von einem Tag auf den anderen weg. Das warf die Betroffenen auf ihrem Weg zu einem unabhängigen, selbstbestimmten Leben weit zurück. „Ohne die Pandemie hätten wir die Einführung von Videokonferenzen nicht so intensiv vorangetrieben“, erinnert sich Lattes Zuñiga.

Dank der niedrigschwelligen Lösung von vitero finden sich die Patienten auch ohne tiefes Technikwissen auf der Plattform zurecht.

Ziele auf unterschiedlichen Ebenen

Die ZNS Akademie verfolgt Ziele auf gesundheitlicher, emotionaler, sozialer und Wissensebene: zum Beispiel die psychosozialen Gesundheitsressourcen stärken, Selbstständigkeit fördern, Inklusion unterstützen, Rehabilitation fördern sowie Austausch und Vernetzung ermöglichen. Auch die Angehörigen benötigen Unterstützung: Bei ihnen geht es um die emotionale Entlastung, Selbstpflege und die Bewältigung des Alltags. Zudem erhöhen die Seminare den Informationsstand über das Krankheitsbild Schädelhirntrauma.

Konkrete Handlungsziele für Betroffene

Daraus ergaben sich für die ZNS Akademie mehrere konkrete Handlungsziele: Schulungen zur Nutzung von Videotools sowie Austausch und Wissensvermittlung zu relevanten Themen – etwa zu Entspannungstechniken. Bedarf besteht auch an Einzelberatung per Video. Betroffene, die in der Selbsthilfegruppe aktiv sind oder es werden möchten, brauchen Schulungen zu Gründungsthemen, Finanzierung und Umsetzung.

Online-Treffen und Online-Seminare

Nun ging es darum, eine besonders übersichtliche, niedrigschwellige und intuitive Lösung zu finden, die eine hohe Akzeptanz genießt. Daher startete die ZNS Akademie gemeinsam mit vitero ein Projekt für barrierefreie Online-Treffen und -Seminare. Bei den Online-Treffen werden zunächst technische Fragen geklärt. Danach folgt das Warm-up – etwa in Form einer Klebepunkteabfrage: Wie geht es Euch heute? Wo kommt Ihr her? Danach sammeln die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Themen per Kartenabfrage und treten in den Austausch. Am Ende gibt es eine Feedbackrunde und einen Ausblick.

Erfolgreiche Umsetzung

Nicht mal ein Jahr nach dem Start hatten bereits 100 ZNS Online-Treffen mit insgesamt 600 Personen stattgefunden. Die Gruppen sind klein: im Schnitt fünf bis zehn Personen. Unter den 16 teilweise externen Trainerinnen und Trainern befinden sich beispielsweise ein Diplom-Psychologe, eine Sozialarbeiterin, eine Ergotherapeutin, ein systemischer Coach, drei Neuropsychologen und eine Rechtsanwältin.

Feedback und Ausblick

Nicole Lattes Zuñiga freut sich über die vielen positiven Rückmeldungen. „Wenn man bedenkt, wie schwierig die Ausgangslage war und wie viele Ängste und Vorbehalte es seitens der Betroffenen und Angehörigen gab, bin ich sehr zufrieden mit dem Resultat.“ Deshalb wird das Projekt – auch wenn Präsenzveranstaltungen möglich sind – weiterlaufen, und die barrierefreien Videokonferenzen ein wichtiger Teil der Angebote bleiben.

Weitere Case Studies

Namhafte Kunden und Partner aus unterschiedlichsten Bereichen und Branchen sprechen für die Vielfältigkeit von vitero inspire. Die zahlreichen Möglichkeiten von vitero zeigen sich auch in der Vielfalt der Einsatz-Settings.